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    DWI schätzt Erntemenge auf 7,9 Mio. Hektoliter

    Deutsche Weinernte deutlich niedriger als 2023

     

     

     

     

    In Deutschland wird in diesem Jahr eine Erntemenge von 7,9 Millionen Hektoliter Weinmost erwartet. Dies gab das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis einer aktuellen Schätzung des Deutschen Weinbauverbands bekannt. Die Menge entspricht einem Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr und von zehn Prozent gegenüber dem zehnjährigen Mittel von 8,8 Millionen Hektolitern. Ein ähnlich niedriger Ertrag (7,5 Mio hl) wurde zuletzt im Jahr 2017 eingebracht.

    Der Jahrgang 2024 war arbeitsintensiv und anspruchsvoll für die Betriebe. Spätfröste im Frühling, heftige Niederschläge im Sommer und wechselhaftes Wetter während der Lese stellten die Winzer vor große Herausforderungen. Dabei gibt es regional große Ertragsunterschiede: In einigen Anbaugebieten mussten die Winzer große Verluste oder sogar einen Totalausfall der Ernte hinnehmen. Vor allem in Ostdeutschland haben die Spätfröste im April die Reben geschädigt. In Sachsen und Saale-Unstrut spiegelt sich dies in Ertragsverlusten von 70 bis 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr wider. Außergewöhnlich hohe Verluste von rund 64 Prozent verzeichnen auch die Betriebe an der Ahr. An der Mosel rechnet man aufgrund eines großflächigen Hagelschlags im Mai mit der kleinsten Erntemenge seit 50 Jahren. Auch in Franken und Württemberg sind die Erntemengen um 19 beziehungsweise 25 Prozent zurückgegangen.

    Andere Gebiete sprechen von „Normalerträgen“, die im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen. So sind sie zwei größten deutschen Weinbaugebiete Rheinhessen und Pfalz weitgehend vom Frost verschont geblieben. Mit einem Minus von vier Prozent liegt die Pfalz nur leicht unter dem Vorjahresniveau und Rheinhessen mit einem Plus von sieben Prozent sogar leicht darüber.

    Laut DWI hatte das regenreiche Jahr auch positive Effekte. Aufgrund der guten Wasserversorgung konnten die Reben viele Mineralien aus dem Boden in den Trauben einlagern. Die lange Reifephase habe sich zudem positiv auf die Aromabildung in den Beeren ausgewirkt. Erwartet werden extraktreiche Weine mit viel Mineralität, Frische und Lebendigkeit sowie ausgeprägter Frucht.

     (ru / DWI)